Perowskit-Silizium-Tandemzellen auf dem Weg zur Marktreife
Die Perowskit-Silizium-Tandemtechnologie ist eine innovative Weiterentwicklung der etablierten Standardtechnologie für Solarzellen aus Siliziumwafern. Sie kombiniert eine Solarzelle mit großer Bandlücke aus Perowskit mit einer Silizium-Solarzelle, um das Sonnenlicht besser zu nutzen und höhere Wirkungsgrade zu erzielen. Laut Andreas Bett, Institutsleiter am Fraunhofer ISE, sind Wirkungsgrade von über 35% möglich. Im Labor haben Perowskit-Silizium-Tandemsolarzellen das physikalische Limit von 29,4% für einfache Silizium-Solarzellen bereits überschritten, was das Potenzial hat, die Effizienz von Solarzellen in Zukunft weiter zu verbessern.
#Auf dem Weg vom Labor in die industrielle Fertigung
Die Flächen von Labor-Solarzellen sind noch klein und die meisten der bisher verwendeten Herstellungsprozesse sind nicht für die industrielle Fertigung geeignet. Deshalb arbeiten die Forscher:innen am Fraunhofer ISE an skalierbaren Methoden, um hohe Wirkungsgrade auf großen Flächen zu erreichen. Im Verbundvorhaben Switch haben sie gemeinsam mit anderen Projektpartnern Lösungen für die Verschaltung und Einkapselung von Tandemsolarzellen entwickelt. Sie haben auch erste Prototypen von Vollformat-PV-Modulen mit einer Leistung von 430 Watt hergestellt und die Langzeitstabilität von Tandem-Modulen untersucht. Das Fraunhofer ISE hat außerdem die SWCT-Verschaltungstechnologie von Meyer Burger für die Verwendung in Vollformatmodulen am Fraunhofer ISE etabliert. Diese Niedertemperatur-Technologie eignet sich besonders für die Verarbeitung von Silizium-Perowskit-Solarzellen und kann auf industrielle Prozesse angepasst werden.
Quelle: https://www.ise.fraunhofer.de/